Häufige Fragen (FAQ)



Wie soll ich mich bei einem Bandscheibenvorfall verhalten ...?

Bei Bandscheibenproblemen kann es erforderlich sein, vorübergehend nicht zu sitzen. Beachten Sie dringend einen eventuellen Hinweis Ihres Chiropraktikers. Im Sitzen wird der DRUCK auf die Bandscheibe 11 x höher sein, als im Liegen. Übrigens ist der Druck im Gehen "nur" 3 x höher, also besser gehen, als sitzen. Es ist wichtig, dass Sie sich über die Ernsthaftigkeit eines Bandscheibenschadens Gedanken machen. Wenn Sie beruflich einer sitzenden Tätigkeit nachgehen, müssen Sie sich u.U. für 2 -3 Wochen krankschreiben lassen. Sie müssen möglicherweise auch viel im Bett liegen und nur zur Behandlung für ein paar Stunden aufstehen. Ein Operationstermin kann mehr Arbeitsausfall bedeuten.

Hier ist gut zu sehen, wie die "heraus-gerutschte" Bandscheibe auf die Nerven des Rückenmarks "drückt". Ein unter Umständen nicht nur sehr schmerzhafter Zustand, sondern tief in das biomechanische Geschehen eingreifend und oft bis zur Lähmung der Beine, der Blase u.s.w. führend.



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Wie lange dauert meine Behandlung ...?

Dies ist natürlich von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Es kann von einer einzigen Behandlung bis zu einer längeren Betreuung "dauern". Eine Faustregel besagt: Je älter der Fall, um so länger kann sich die Behandlung hinziehen.

Grobe Regel: 5 Jahre Beschwerden benötigen ca. 5 Monate Heilung (Jahre = Monate)

Einerseits kann ein akuter "Hexenschuss" in 1 - 2 Sitzungen beseitigt werden, aber andererseits kann ein "Bandscheibenschaden" (Vorfall), der zur Operation ansteht, auch 20 und mehr Behandlungen notwendig machen.
Eine grobe Faustregel dazu:
Wenn sich nach 4 - 5 Behandlungen keine subjektive Besserung von ca. 50 % einstellt, sollen weitere Überlegungen zur OP angestellt werden.

Es kann unter bestimmten Umständen möglich sein, dass Ihr Chiropraktiker Sie auch mehrmals täglich behandeln muss - speziell bei akuten Bandscheibenschäden.


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Welches Bett ist das Richtige?

Beachten Sie unbedingt das richtige BETT.


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Welche allgemeinen Ratschläge gibt es bei Rückenproblemen?

  • Nicht auf dem Bauch schlafen
  • Keine schweren Dinge oberhalb der Hüfte tragen
  • Tragen Sie nichts einseitig
  • Wechseln Sie häufig die Position (Gehen, Stehen, Sitzen)
  • Für Damen: Keine Stöckelschuhe
  • Beim Niesen und Husten: Rundrücken machen und Knie beugen
  • Beim Sitzen: Auf Stuhlhöhe achten, Beine dürfen nicht baumeln
  • Beim Anheben von Gegenständen:
    1. Knie beugen
    2. die Gegenstände nahe an den Körper pressen
  • Beim Ein- und Aussteigen im Auto und beim Zubettgehen: Beide Beine hinein- bzw. herausschwingen

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Ist eine Chiropraktik-Behandlung schmerzhaft und gefährlich ...?

Grundsätzlich gibt es in der gesamten Medizin keine gefährlichen Behandlungen. Dies würde den ethischen Grundsätzen widersprechen. In der Chiropraktik ist, wie in anderen Bereichen der Medizin, das Nutzen-Risiko-Verhältnis zu klären. Eine "Aspirin"-Tablette kann sehr hilfreich sein, aber eben auch das Risiko einschließen, Magenblutungen o.a. zu fördern. Darum unterscheiden wir risikoarme und risikobehaftete Methoden bei den Behandlungen. Unsere hier in Deutschland vermittelten, gelehrten und praktizierten USA-Chiromethoden sind ausnahmslos als risikoarm einzustufen. Sie sind sanft zum Körper des Patienten - sogenannte "Knacker-Griffe" gibt es dabei nicht, diese sind bei Profis seit 50 Jahren passee.

Die oft aus Desinformation bestehenden Vorurteile (z.T. auch noch bei Krankenkassen), dass man nur drei mal chiropraktisch behandeln dürfe, sind noch Überbleibsel aus der "Knochenbrecher-Zeit". 20 - 50 Behandlungen bei schwierigen / chronischen Beschwerden sind keine Seltenheit.

Schmerzen?
Schmerzhaft ist eine chiropraktische Behandlung nur dann, wenn möglicherweise bereits eine direkte Verletzung oder Entzündung vorliegt, sonst ist eine chiropraktische professionelle Behandlung schmerzlos.


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Wird Chiropraktik von den Krankenkassen bezahlt ...?

Grundsätzlich: Ja - aber:
  1. Gesetzliche Krankenkassen zahlen nur, wenn die "Chirotherapie" von einem Arzt mit Kassenzulassung und entsprechender Zusatzausbildung ausgeführt wird. Da es keine, mit den USA vergleichbaren, Ausbildungsverfahren gibt, ist in Deutschland der echte "Doctor of Chiropractic - D.C." als Beruf nicht zugelassen.
  2. Private Krankenkassen (PKV) verfahren im Prinzip sachgerechter. Sie erstatten die "Chiropraktik" auch dann, wenn Sie von einem Heilpraktiker ausgeführt wurde. Dabei spielt es keine Rolle, wo der Heilpraktiker seine Ausbildung abgeschlossen hat. Allerdings gibt es auch bei den PKV's auch solche, die sich bei Erstattungen mit "nicht medizinischer Notwendigkeit", herausreden wollen und nach wie vor auf der alten schulmedizinischen Weisheit bestehen, dass z.B. degenerative Prozesse der Wirbelsäule / Bandscheiben / Gelenke unumkehrbar seien und andere unsinnige Behauptungen mehr.
  3. Grundsätzlich ist bei PKV`s der Hinweis angebracht, dass je nach Vertrag, eine 100%ige Erstattung der Kosten nicht garantiert, bzw. dass je nach Kasse Abzüge erfolgen können, auf die der Chiropraktiker nur begrenzt Einfluss hat.
Es ist in beiden Fällen ratsam, sich auf Empfehlungen zu verlassen, bzw. sich bei einem Fachverband zu informieren. Dieser gibt auch Empfehlungen bzgl. der PKV´s.

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Muss es denn nicht hörbar "knacken" bei der Behandlung?

Nein, das ist eines der Missverständnisse über die Chiropraktik. Gelenke der Wirbelsäule sind kleine weiche Gelenke, die manchmal - wenn sie subluxiert (verschoben) sind, ein kleines Vaccum im Gelenk gebildet haben. Falls nun die Gelenke wieder in ihre normale Position gebracht werden, kann sich das Vaccum "entladen" und macht dabei ein kleines Geräusch. Oft kann man an sich selbst, am Fuß oder an anderen Gelenken, diese Beobachtung machen.

Hier kann man schön erkennen, wie sich die außen liegenden kleinen Gelenke miteinander verbinden. In der Mitte liegen die Bandscheiben, die auf dem Bild weggelassen wurden. Sehr starke Bänder halten die Position der Wirbelkörper und die Bandscheiben zusammen.


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Wie alt sollte man sein, bevor man zum Chiropraktiker geht?

Es gibt keine Altersgrenze. Babys, Kleinkinder, Kids, Teenager, Erwachsene bis ins hohe Alter sind Patienten für Chiropraktiker. Beispiel: Bereits bei der Geburt können Fehlstellungen der Nackenwirbelkörper und der Wirbelsäule auftreten. Dabei kann es zu Störungen der "Dura" (verlängerte Hirnhaut) mit all seine Folgewirkungen kommen.

Gerade in kindlichem, bzw. jugendlichem Alter ist eine vorbeugende chiropraktische Untersuchung und eventuelle Korrektur wichtig, um spätere Folgeschäden abzuwenden.

Aber auch in hohem Alter kann - wenn der Körper noch zu eigenen Anpassungsreaktionen fähig ist - eine chiropraktische Behandlung helfen.


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Wie hilft Chiropraktik bei Schwangeren?

Wegen des "zuzurechnenden" Gewichtes der schwangeren Frau und des höheren Stresspotential, kann Chiropraktik die Rücken-Bein- Schulter- und Beckenbeschwerden sehr effektiv lindern. In manchen Fällen von Kopfschmerz mit Schwindelgefühl ist ebenfalls Hilfe möglich. Es ist sehr klug von Schwangeren, sich in dieser Zeit von einem versierten Chiropraktiker betreuen zu lassen.

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Wassertrinken bei chiropraktischer Behandlung

Bei der Justierung Ihres spinalen Problems, sucht Ihr Chiropraktor auch nach den hoch verspannten Muskeln, die um die Wirbelsäule gelegen sind. Diese Muskeln gekennzeichnet man als " Arbeitsmuskeln ", weil sie in einem konstanten Zustand der Kontraktion sind. In diesem konstanten Zustand der Kontraktion, sind die Muskeln nicht in der Lage, die metabolischen Chemikalien freizugeben, die die natürlichen Stoffwechsel- Nebenprodukte muskulöser Kontraktionsübung sind.

Vornehmlich, sind diese Chemikalien Milchsäure und Kalzium. Diese Chemikalien, " metabolische Neben-Produkte ", gespeichert in den Muskeln, manifestieren sich als feste und zarten Knötchen, Trigger-Punkte genannt.

Viel der Spannung in diesen Arbeitsmuskeln wird gelöst, wenn Ihr Chiropraktor Ihre Wirbel justiert und dies führt zur Freigabe der metabolischen Stoffe in Ihren Blutstrom.

Abhängig von der Chiropraktik-Technik, können tiefe Gewebsmassagen und Triggerpunkt-Therapie zusätzlich durchgeführt werden. Eine tiefergehende muskuläre Therapie verursacht sogar größeres Entspannung von Muskelspasmen und eine entsprechende Freisetzung von Milchsäure und Kalzium.

Indem Sie mehr trinken, helfen Sie, die "Spülung" dieser metabolischen Toxine zu erleichtern.

Trinkwasser sollte kühl sein (nicht eiskalt oder warm) und entweder gefiltert, abgefüllt oder destilliert. Leitungswasser enthält Chlor und wird nicht für das tägliche Trinken empfohlen. Die empfohlene tägliche Menge des Wassers ist 8 Gläser pro Tag.


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Welche Behandlungsmethode ist gut für meinen Fall?

Einige risikoarme Methoden: S.O.T. - FLEXION-DISTRACTION - THOMPSON - LOW-FORCE - Technik. Ihr Chiropraktiker wird Ihnen Informationen zur Verfügung stellen, damit Sie sich mit den Verfahren vertraut machen können. Auch gibt es sicherlich andere Behandlungsmethoden, die IHR Chiropraktiker aus langjähriger eigener Erfahrung entwickelt und bei Ihnen einsetzen wird. Sprechen Sie mit Ihrem Behandler, denn nichts ist so schädlich wie ein dummes Vorurteil, das man mit einem vertrauensvollen Gespräch aus der Welt schaffen kann. Zu einem solchen Vorurteil möchten wir noch Stellung nehmen. Auch Krankenkassen behaupten manchmal noch: Oft angewandte Chiropraktik ist gesundheitsschädlich, weil die Bänder oder Gelenke ausleiern. Das w a r sicher einmal richtig, bei den "Knacker Griffen" alter Schule. Die modernen risikoarmen Methoden, lassen solche Schlussfolgerungen heute nicht mehr zu.

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Wie oft muss man zur Behandlung kommen?

Auch dies entscheidet letztlich der jeweilige Zustand des Patienten. Aber hier gibt es eine Faustregel: Je akuter der Fall, um so kleiner sind die Behandlungsabstände. Ein akuter Bandscheibenvorfall wird bis zu drei mal am Tag behandelt. Ein akuter "Schiefhals" wird anfangs täglich, später wöchentlich etwas nachbehandelt, um Wiederholung zu vermeiden. Chronische Subluxationen werden wöchentlich bis einmal monatlich zu betreuen sein.

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Wann muss operiert werden?

Diese Frage beantworten wir wieder mit einer salomonischen Faustregel: Wenn nach einigen Behandlungen keine 50%-ige Verbesserung erzielt wurde, sollten evtl. Tests zur Operation erfolgen. Wir sprechen natürlich hier nur von Fällen, wo die Ausfallerscheinungen, wie Blasenlähmung, absolutes Taubheitsgefühl in den Beinen, Händen, Armen u.s.w., dies zwingend erfordern. Auch gibt es natürlich Fälle, wo sich Chiropraktik von vorne herein verbietet. Aber das wird Ihnen dann Ihr Chiropraktiker schon mitteilen.

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Gefahren bei chiropraktischer Behandlung

URTEIL DES OLG Düsseldorf (vom 8.7.93 302/91)
Über eventuelle Gefahren chiropraktischer Maßnahmen ist aufzuklären.

In diesem Urteil wird verlangt, dass der Patient über das Risiko aufgeklärt werden muss, dass es in seltenen Fällen, trotz korrekter Durchführung der Manipulation an der Halswirbelsäule, zu dauerhaften Durchblutungsstörungen des Kopfes kommen kann.

Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart ( von 20.2. 1997 - 14 U 44/96)
Ein Heilbehandler (Arzt, Heilpraktiker, Physiotherapeut) darf sich vor chirotherapeutischen Eingriffen nicht auf den Hinweis beschränken, dass es im Anschluss an die Behandlung auch zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommen könne.

Vielmehr ist ein durch einen Bandscheibenvorfall vorgeschädigter Patient darüber in Kenntnis zu setzen, dass es auch bei fehlerfreier Durchführung beim Eingriff zu einer Verlagerung von Bandscheibengewebe und in der Folge zu einer spinalen Wurzelkompression kommen kann. Dieser Hinweis ist zur Wahrung des Selbstbestimmungsrechts des Patienten dringend geboten, wenn ein Erfolg durch die Chirotherapie ungewiss ist, dem Heilbehandler bekannt ist, dass es dem Patienten darauf ankommt, eine Bandscheibenoperation zu vermeiden.

Unser Kommentar:

  1. Grundsätzlich kann jede Behandlung mit einem Risiko behaftet sein, sei es bei Chiropraktik, bei Neuraltherapie oder Akupunktur und anderen Methoden. (Auch eine Aspirintablette kann Magenbluten verursachen.)
  2. Bei der S.O.T. -Technik ist das Risiko einer chiropraktischen Behandlung auf ein Mindestmaß reduziert, da in der Regel keine forcierten Manipulationen erforderlich sind.
  3. S.O.T.- Therapeuten arbeiten grundsätzlich unter Kontrolle von Röntgenaufnahmen, die helfen sollen, ein mögliches Risiko aufzudecken.
  4. Manipulationen mit Instrumenten-Tischen erfordern höchste Konzentration und ständiges Training durch den Behandler. Letzteres wird durch Trainingszertifikate unseres Berufsverbandes, die im Wartezimmer ausliegen, laufend bestätigt. Das Risiko einer solchen Behandlung ist etwas höher und darf meist nicht bei bekannter Osteoporose (Knochenentkalkung) (u.a. siehe unten) durchgeführt werden.

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Ist Röntgen wirklich erforderlich?

Sehen Sie sich die linke Röntgenaufnahme an. Dort fehlt z.B. der sogenannte Dens, eine Wirbelstruktur des 2. Halswirbels. Eine Manipulation an der Halswirbelsäule könnte ohne die Kenntnis vom Fehlen der Struktur zur Katastrophe führen.

Hier haben sich um zwei Wirbelkörper soge-nannte Spangen gebildet. Eine chiropraktische Justierung ohne Röntgenbild-Kontrolle könnte fatale Folgen haben.


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